Zum Lockdown macht mich eine Statistik in einem Kommentar in der Welt nachdenklich.

17. Dezember 2020
Glosse , heute aktuell , Kommentare , Zeitgeschehen
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https://www.welt.de/politik/ausland/article222698426/Corona-Politik-unter-Trump-Wir-wollen-dass-sie-sich-anstecken.html

Darauf im Kommentar, von mir noch ungeprüft wiedergegeben – er zitiert zunächst aus dem Weltartikel, bevor er kommentiert – :

Oxymoron 

“Der Präsident und manche seiner Helfershelfer in der Regierung haben in der Corona-Pandemie mit dem Leben der Amerikaner gespielt. Mehr als 300.000 Tote sind das Ergebnis.” Schön geframed, Gratulation. In absoluten Zahlen sieht es so aus, ja.

Und hier die Wahrheit pro 1.000.000 Bürger:

USA: 949

Spanien: 1039

Italien: 1113

Belgien: 1574

Die letzten drei mit einem Lockdown nach dem nächsten, härteren Lockdown. Wenn also mit dem Leben der Bürger gespielt wurde, haben die Lockdownisten klar verloren.

Ende vom Zitat des Kommentars.

Wenn das stimmen sollte, verheißt uns das einen katastrophalen wirtschaftlichen Schaden für eine äußerst geringe Wirksamkeit in der Virusbekämpfung.

Warum?

Ein nun laufender Lockdown, der nicht funktioniert – die mittelschwere Version hat ja auch nicht wunschgemäß funktioniert – wird bei unserer Politikerriege der Geradeausdenker immer insbesondere dann als alternativlos angesehen und wird mit dem harten Lockdown um so definitiver sicherlich weiter verfolgt, gerade weil er keine Wirksamkeit gezeitigt hat. Also gerade dann, wenn er kaum Wirksamkeit hat, wird ein Lockdown als letzte Maßnahme in eine absurde Länge gezogen. Diese Lockdown Unwirksamkeit der nun ausgerufenen strengen Version wird medial bald dann mit Impfanstrengungen und deren Erfolgen dann überdeckt / überspielt werden können.

Übrig wird nach der großen Flut der Zerstörung bleiben: die Ebbe, der ökonomische Schaden, zerstörte Existenzen, schneller schleichende Inflation.

Und wenn man den Lockdown wegen seiner geringen Wirkung paradoxerweise dann bis Ostern hinzieht, dann hat man den Erfolg in der Virusbekämpfung aufgrund des im Frühjahr verbesserten Wetters. Die Viruszahlen gehen im Sonnenschein automatisch herunter. Und man kann einen weiteren Regierungserfolg in der Bundestagswahl verkaufen! Die Bewältigung einer Pandemie, der Sieg. Und von der Kanzel schreit es Hoffnung und europäische Solidarität, denn die Banken werden seltsam wanken und als Türme einzustürzen drohen!

So war es immer bei dem Geradeausdenken auf den Endsieg hin, dann ein nicht einkalkulierter, unerwarteter frontaler Spielfeldwechsel bspw. von der Pandemie zu einstürzenden Neubauten von Banken hin oder von der Ostfront her zur Westfront. Immer wieder das gleiche. Mancheiner nahm dann teil an der Ostfront und durfte dann noch an die Westfront wechseln. Für manche gab es pandemiebedingt bereits einfach keinen Frühling mehr und eine bestimmte Coleur war politisch dann in der Machtriege der Gewinner. Danach die Quittung und der Ruf nach mehr Autoritärem hin zum Totalitären und der Fingerzeig auf die Schuldigen im Volkskörper. Der Finger zeigt auf sich selbst. Siehe Spanien und das Murren seiner Generalität.

Lockdown wäre dann bald als so etwas zu betrachten wie ein Unheil, das in der auch den Menschen betreffenden Evolution in einer menschlichen Sicht auf die Evolution vorkommt. Allerdings stellt sich dann die Frage, warum ist dieses Unheil von Menschen gemacht und gibt es nicht weniger pauschale Vorgehensweisen, wenn es doch darum gehen sollte, wie die Virologen auch sagen, mit dem Virus leben zu lernen. Was wäre hier der Beitrag, das schlichtweg Menschliche daran, außer eine gehörige Portion Naivität und Unkenntnis in Sachen Ökonomie und Kapitalismus und on top eine womöglich gar nicht daraus resultierende Unfähigkeit, eine demonstrative Unwilligkeit, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Maßnahmen zu ergreifen:

Die große Unterlassung:

  • FFP2 kostenlos und pflichtverordnet seit dem Frühjahr.
    • Schutz der Risikogruppen, die nun als erstes geimpft werden sollen. Es fehlt weiterhin Schutzausrüstung in den Pflegeheimen, nun auch Beatmungsgeräte, weil die Intensivstationen voll sind. So als Triage-Experiment, Beatmungsselbstversorger die Pflegeheime mit ihren einsamen Leitungen. Intensivstation light, dritte Welt Niveau. Außenposten in den Todeszonen an einer Front, die nach einer Begradigung einsame Inseln des Sterbens zurückläßt. Sterben allein auf dem Zimmer ohne einen Kontakt. Umgekommen. Weggeräumt.

 

Selbst hinkende Maßnahmen, aber rechtzeitig ergriffen und konzentriert auf die Probleme in den Pflegeheimen, hätten Frau Merkel gestern offline im KaDeWe ruhiger einkaufen lassen.

Deutschland, sozusagen alternativlos unterwegs, verwandelt in einen Selbstmordattentäter. Deutschland war auf der Couch und es hat nichts genützt. Integration gescheitert.

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