“Der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, mahnte in diesem Zusammenhang, dass die Amerikaner auf den Auslandsmärkten Marktanteile einbüßten, während die Exporte der Euro-Zone wieder gut laufen. „Der Phase-1-Deals mit China, den Trump abgeschlossen hat, ist in der Umsetzung sehr schwierig und irritiert die US-Handelspartner massiv“, sagte er. Das Handelsbilanzdefizit der USA mit China werde zudem weiter steigen, wenn das jüngste Konjunkturpaket der US-Regierung bei den Amerikanern ankommt und sie shoppen gehen.
https://www.handelsblatt.com/politik/international/handelsbeziehungen-usa-china-gipfel-beginnt-mit-diplomatischem-eklat/27020494.html Update: 19.03.2021 – 06:53 Uhr
Denken musste ich an den Start des furiosen Kapitels “Scattergoods” von Jim, James Rickards “Nach dem Kollaps”. Die Maßnahmen der Globalisten der USA fallen perspektivisch immer wieder, ideologiebedingt, zu kurz aus. Das Schimpfen der Dilettanten hilft da nicht, aber Zoll. Zoll ist das Instrument, was staatstragend verwendet werden muss, also von Republikanern und Demokraten begriffen werden muss als das Richtige. Erst dann verfügen Zölle langfristig angewandt eine Leitwirkung, dann, wenn die Dynamik der Zölle sich in Investitionsentscheidungen auswirkt und sich diese als Gewinn bringend herausgestellt haben. Zoll muss erkennbar profiliert sein über Jahrzehnte, eine Kultur sein der Ökonomie, eine Sitte. Selbstverständlich. Zollabbau nimmt den Staaten ihr spitzes Instrument. Zoll ist agglomeriertes, konzentriertes Wissen seit Jahrhunderten und kein Gerede.
Es gibt keine kurzfristige Lösung außer einen größeren Krieg. Krieg bereinigt nicht die alten, aber hält wenigsten neue Handelsdefizite auf. Man kauft weniger ein beim Kriegsgegner, kein Shoppen dort dann bis auf Weiteres. Wie lange so ein Krieg dauern kann? Jedenfalls stellt man schnell fest, Komponenten fehlen. Kriege sind hochimminent wirtschaftliche Ereignisse, übrigens wie Pandemien auch. Pandemien können auch kriegerisch sein im Zeitalter des ABC´s der Waffen.
Für den Planeten wäre eine langfristige Zollschranke weit aus angenehmer und besser zu verkraften.
James Rickards empfiehlt die Bibliothek zu besuchen, die Abteilung Geschichte. Namen wie Alexander Hamilton, Theodore Roosevelt und last but not least Ronald Reagan: “Der konservative Champion führte so hohe Einfuhrzölle auf japanische Autos ein, dass die Autokonzerne Fabriken in Tennessee und South Carolina bauten, wo sie heute noch stehen. (…) Tatsächlich waren die Zeiten des größten Wohlstand in den Vereinigten Staaten bis in die 1990-Jahre hinein von Einfuhrzöllen und Merkantilismus geprägt.” Seite 36 , Nach dem Kollaps, Finanzbuch Verlag, 2020.