Das Schulessen ist das Dauerthema der Berliner Eltern.
Da ließe sich viel für die FDP bewegen. Warum fällt es der FDP in der taktischen Umsetzung von Programmatik so schwer, offensichtliche Schmerzpunkte in der Bevölkerung für sich zu nutzen? Kommt da etwas von der Berliner FDP?
Das Problem mit dem Schulessen ist derzeit nicht, wer das Zeug auf dem Teller bezahlt: Viele Kinder haben vor dem “Essen” Aversionen, höflich ausgedrückt. Also ist das erste Thema das da auf dem Teller. Die Reihenfolge in dem Thema spielt eine Rolle.
Weder Du noch ich würden das essen.
Die FDP könnte sich profilieren, wenn sie sich dafür einsetzt, die Qualität der Nahrung der Kinder in Berlin zu verbessern. Das wäre im schulischen Umfeld mittlerweile das Mindeste.
Es ist nicht “nur” das Essen. Die Qualität der Lehre lässt zusätzlich zu wünschen übrig.
Das Prinzip, etwas zum Essen anzubieten, was nur billig ist und in einen Öko-Schweinetrog gehört, bedarf der Verbesserung. “Erst das Fressen, dann” – auch noch – “die Moral”, Brechts Spruch adaptiert sich in die Berliner Verhältnisse.
Das “Fressen” könnte durch Zuzahlung von besser Verdienenden zum Essen werden. Der Senat bekommt es mit den ganzen Geldern der Besserverdienenden nicht hin, weil er einfach nicht das Mindeste gebacken bekommt.
Von “zum Kotzen” bis “im Magen behalten” ist ein Unterschied, hilft dabei etwas im Köpfchen zu behalten.
“Mögen” wäre die nächste Stufe.
“Lecker” wäre der Hammer.
Zu überprüfen wäre im Experiment, wie weit man in dieser 3-Stufen-Skala mit 15 bis 50 Euro mehr pro Kind und Monat käme. Die FDP könnte “Mögen” in dieser aus dem Elend erhebenden Skala als Nahziel setzen für die Hauptmahlzeit der Berliner Kinder am Tag.
Wie sollen Kinder Schule und Lernen gut finden, wenn sie neuronal Schule mit “Essen zum Kotzen” verbinden?
Allerdings über Jahrzehnte mit so wenig Geldeinsatz für das Essen Leckeres von einem Schul-Caterer zu erwarten und das in Endlosschleife, führt zu Politikverdruss. Sie ist nichts anderes als die Wiederholung eines ständigen Fehlers. Von dieser Idiotie der SPD, Grünen und CDU kann sich die FDP sehr einfach programmatisch abgrenzen, Qualität dagegen setzen. Das Verschieben der Verantwortung zu den Billiganbietern muss aufhören. Das Blaming gehört sich nicht.
Wer den Mist an Essen momentan bezahlt, spielt also keine Rolle, solange das Essen bei vielen Kindern Unbekömmlichkeits-Symptome wie Brechreiz auslöst.
Mein Kind isst das nicht. Somit würden wir in jedem Falle Money for nothing bezahlen.
Die FDP in Berlin kann sich beim Thema Schulessen in der PR mit dem Siegel Qualität und Kinderfreundlichkeit einfacher verbinden als man nur denken mag und sich von dem kommunistischen Fraß der anderen absetzen.
Wir als FDP hätten die Kinder in den Familien auf unserer Seite.
Das wäre eine Grundlage für gezieltes Marketing hin auf die richtige Zielgruppe: die Eltern und die Jugendlichen (die vermehrt AFD wählen).
So würde in der Breite der Bevölkerung nicht Negatives mit der FDP und der Wahrnehmung der Partei als der der Besserverdienenden verbunden werden, sondern Fürsorge.
Geht da noch was?