(Fotografie von F.Heyn / schwarz weiß. Man sieht Heyn stehend vor einem Tisch/ im Hintergrund eine Metallkanne und ein Sofa – Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0
Heute erhalte ich den Newsletter vom Tagesspiegel mit folgendem Inhalt:
“(…) Die Grünen-Abgeordnete June Tomiak wollte daher von der Senatsverkehrsverwaltung wissen, ob auch in anderen Bezirken eine Änderung von „problematischen“ Straßennamen im Zuge „einer kritischen Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte“ geprüft werde.
Und in der Tat: Es sei beabsichtigt, „bis 2024 das koloniale Erbe regionalgeschichtlich für den Bezirk Pankow (…) zu erforschen und zu vermitteln“, teilt die Senatsverwaltung mit Berufung auf Pankows Bezirksamt mit. Dieser Frage nehme sich das Museum Pankow an, das dazu bereits Mittel bei der Senatskulturverwaltung beantragt habe.
Drei Straßen werden dabei nun gleich einmal genauer unter die Lupe genommen. Konkret würden sich die ersten Recherchen mit der Heynstraße in Pankow Kirche beschäftigen. Die ehemalige Wohnung des Fabrikanten Fritz Heyn in der Heynstraße 8 ist ein Schmuckstück des Bezirks. Sie ist originalgetreu erhalten und inzwischen ein Teil des Museumsstandorts Pankow.
Doch Heyn „handelte Jahrzehnte mit Stuhlrohr und erwarb hiermit seinen Reichtum“, heißt es. Er soll dazu erbeutete Rohstoffe aus den tropischen Regenwäldern Südostasiens verwendet haben. Welche Rolle in der deutschen Kolonialgeschichte Heyn dabei genau spielte, soll nun erforscht werden.
Eine andere Recherche soll sich „auf die Familie des Schiffsreeders Gustav Adolf Schön konzentrieren“. Der Hamburger Kaufmann ist eine prominente historische Figur in Weißensee. Er kaufte 1872 weite Teile des alten Ritterguts Weißensee und trieb mit Bodenspekulation und eigener Bautätigkeit die Errichtung von „Neu-Weißensee“ und den Aufstieg zu einem beliebten Wohnort voran.
Sowohl die Schönstraße als auch die Gustav-Adolf-Straße in Weißensee sind heute nach ihm benannt. Ob das auch künftig so bleibt, wird nun intensiv geprüft – problematisch ist dabei laut Senatsverwaltung, dass Schön große Teile des ehemaligen Rittergutes „aus den Einnahmen seiner kolonialen Aktivitäten in Übersee“ erworben hat.”
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Stichworte: Pankow Geschichtsklitterung Political Correctness