Zivilisiert zu leben reicht nicht. Nun muss das Zivilisatorische doch verteidigt werden.
Wir, die in ihren Augen Unzüchtigen und Lasterhaften, die Fluchtherbergenden der arabischen Welt, werden zum Angriffsziel. Paris, unsere Kleopatra des Westens, von den Orks geschändet.
Wenn am Tag danach in unserer Drogerie Rossmann die Kassiererin mit Kopftuch ihre Meinung durch das aufgesetzte Kopftuch zeigt, und uns dabei vorgaukeln möchte, sie könne so tun, als ob wieder nichts, was mit dem Islam zu tun habe, geschehen wäre, und sie, wenn sie sich die Freiheit nimmt, mit ihrem Kopftuch demonstrativ ihre Religion in die Öffentlichkeit zu tragen, so dabei weiter vorspielen kann, als ob sie unter dem Kopftuch als Person nicht existiere und keinerlei Verantwortung für das, was durch ihre Glaubensbrüder geschieht, träge, solange sie meint, sie könne sich mit ihrer gezeigten Religiosität zu dem Massaker in Paris irgendwie, trotz einem Kopftuch auf dem Kopf, indifferent, also vollständig inhuman verhalten, solange wird sich nichts ändern und ein Massaker auf dem nächsten folgen. Ein Kopftuch ist im Verbund mit einer gesellschaftlichen Weigerung dieser Religionsgemeinschaft, für ein humanes, letztendlich abendländisches Weltbild einzustehen, seit längerem schon kein weltanschaulich neutrales Insignium mehr sondern in den westlichen Metropolen einfach pietätlos.
Zeichen sind laut Roland Barthes beweglich und veränderlich in ihrer Bedeutung. Ein Kopftuch ist kein unschuldiges Insignium direkt am Tag danach.
Sie sitzt da als Persona an der Kasse, mit ihrem Kopftuch um, und ist vor diesem nicht wegzudenkenden Weltgeschehen in Paris bestenfalls doch nur eine freundlich spießige Fassade.
Seit Jahren hätte es in Deutschland Montags-Demonstrationen gegen den IS mit Hunderttausenden von jungen und alten Demonstranten moslemischer Religion geben m ü s s e n, um Angst unter den nicht muslimisch europäischen Bürgern zu mindern. Durch das spontane ständige Ausbleiben eben dieser Demonstrationen von Anstand, Sitte und Empörung ist die jetzt existierende Angst der Bürger keineswegs überzogen, denn bestenfalls wissen wir nicht, was uns noch bevorsteht. Brauch und Sitte oder noch besser Erkenntnislage führen unter den Muslimen in Deutschland bis heute zu keinen großen, distanzierenden Demonstrationen gegen den IS. Es gibt kein mutiges islamisches oder moslemisches Sommermärchen in Deutschland. Es gibt noch keinen Aufbruch in die Moderne. Die Postmoderne ist Lichtjahre entfernt. Natürlich ist das erschreckend für Jedermann, der die Gefahren des Asynchronen, Unzeitgemäßen in unserer hochkomplex funktionierenden Welt erkennt. Noch alarmierender ist es zu wissen, dass vor 20zig oder 30ig Jahren die jungen Muslimen durchschnittlich weit weniger dogmatisch waren als die heutige junge Generation, die größtenteils hier aufgewachsen ist.
Man lebt als Muslim technisch angehängt konsumptiv im Westen und ist damit durch und durch dekadent positioniert. Man distanziert sich gar nicht oder völlig ungenügend von im Namen Allahs begangenen Greueltaten und rümpft in Ausübung seiner Religion die Nase über so viel Freiheit und Selbstbestimmung, letztendlich hier im Westen zu sein. Selbstkritik und Zweifel, das Denken einfachhin überlässt man nicht-moslemischen Bevölkerungsgruppen. Selber bildet man den neudeutschen muslimischen Spießer übelster Sorte. Auch heute, am freien Sonntag, keine islamisch organisierte Demonstration gegen den IS weder in Berlin noch in Paris. Schweigen ist in der laufenden Dramatik längst eine Form aktiver Zustimmung geworden. Heute, wir leben in keinem totalitären Staat, der Demonstrationen freier Meinungsäußerung verbieten würde, kann man von der jetzt insbesondere gefragten Bevölkerungsgruppe mehr Bürgerbeteiligung und öffentlich mehr demonstrativen Hinweis erwarten als das nur in der Befragung in zig Interviews monoton geantwortet wird, man habe damit nichts zu tun und hoffe aus dem Geschehenen keinerlei Nachteile von nichtislamischer Bevölkerung abzubekommen… Nach dem Dritten Reich hatte auch niemand damit zu tun gehabt und wenn ja, hatte man gemusst. Jetzt wäre wieder einmal der Zeitpunkt der freien Meinungsäußerung und der Empörung für die islamisch sich verstehenden Mitbürger gewesen.
(siehe hierzu Ayaan Hirsi Ali 17.11.2015: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article148935457/Wir-muessen-Dinge-tun-die-bisher-undenkbar-waren.html)
(siehe hierzu nun am 26.11.2015: http://www.welt.de/politik/deutschland/article149309204/Kopftuch-tragen-zaehlt-nicht-zu-den-Menschenrechten.html)
(siehe hierzu am 13.12.2015: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article149862932/Der-Terror-macht-uns-zu-Meistern-der-Verdraengung.html)
(siehe hierzu am 15.1.2016: http://www.welt.de/vermischtes/article150989935/Seid-wuetend-auf-die-muslimischen-Frauen.html)
(siehe hierzu am 15.1.2016: http://www.welt.de/politik/deutschland/article151065691/Kalaschnikows-Sprengguertel-und-jetzt-die-sexuelle-Gewalt.html)
)
(siehe hierzu 6. März 2016: http://www.welt.de/politik/deutschland/article152972968/Das-sind-die-deutschen-Hochburgen-der-islamistischen-Gefaehrder.html)