Errungenschaften…
warten wir ab, wie lange die Antikörper für ein mutierendes Virus Wirksamkeit zeigen. Und ob wir bald auch Antikörper massenhaft messen müssen und sollten. Und ob ein nicht dynamischer, in seiner Variabilität begrenzter Antikörper als eine neue Form der Fürbitte länger noch hilft.
Herr Drosten sagt heute, ich bräuchte diesen Herbst keine Auffrischung. (Diesen Winter steht ja auch kein neuer Impfstoff zur Verfügung. Gespritzt werden kann nur der Biontech-Impfstoff, der im Jahre 2021 eben gespritzt wird. Erst im Sommer nächsten Jahres gibt´s was Neues, Angepasstes.) Unterstellen wir, Herr Drosten sei, trotz Einigem, ein sorgenvoller Mann: Viel vom Gleichen hilft tatsächlich bei einer fremden Intelligenz als Gegner nicht unbedingt. Vielleicht meint er, es kann sein, vom Gleichen wird nicht mehr nützen.
Hört man nicht genau hin, denkt man: Gut, dass ich Herrn Drosten hab. Der weiß wohl, was im Winter kommt. Also weiß er, was unser anhänglicher Verwandlungskünstler Corona alles nicht tun wird.
Hab Kind unter 12 Jahren. Bin älter als 55 und 2 x geimpft. Wähle nicht SPD und keine CDU und bin trotz Letzterem Arbeitgeber.
Vielleicht meint Herr Drosten verklausuliert Folgendes: Der Supergau wäre, die bestehenden Impfstoffe helfen bereits in diesem kommenden Winter 2021 /2022 nicht länger, weil sich das Virus zu weit von seinem Mutationsausgangspunkt in seiner Entwicklung entfernt haben wird und immer glückliche Gelegenheiten auf ein Neues hat. Die Mutationsgeschwindigkeit lässt sich womöglich ähnlich messen wie eine Fluggeschwindigkeit eines Raumschiffs oder Felsbrockens. Ist dann aber wohl Verschlusssache und dennoch offensichtlich für jedermann. Die Impfwand hat es auch so gut wie durchbrochen, bereits im Sommer auf der Nordhalbkugel. Die ersten Trümmer liegen schon auf dem Boden. Und Herr Drosten meint vielleicht auch, dass er genau weiß, wir werden keinen Impfstoff dann haben, der wirkt. Aber ein ertüchtigtes Virus.
Man kann Viren trainieren, wie andere Lebewesen auch. Der von mir hochgeschätzte Prof. Stuart Kauffmann in seinem Institute for Biocomplexity & Informatics hat lange über das Leben gerätselt, über Autokatalyse und in der Beobachtung und Erforschung den Fitnessbegriff erweitert mit Fitnesslandschaften in der Evolutionsbiologie, also in einer Hinsicht auch in Bezug auf die Definition des Lebens und seine geringsten Formen. Dieses Verständnis lässt sich ganz gut auf so eine Urform des Lebens, einem Virus, welches sich gern mit uns beschäftigt, übertragen und wagen als ein Verdacht oder als ein Kalkül für die Prognose.
Bis sich eine neue Variante breit macht, dauert erfahrungsgemäß im Schnitt 3 Monate. Ein Winter und ein Frühjahr, also eine Periode, die ja nun schon laut Inzidenzen in diesem Jahr mitten im Sommer auf der nördlichen Halbkugel begonnen hat, dauert bis mindestens Mai nächsten Jahres. Also gibt das insgesamt 10 Monate voll Power für das Virus. Also kommt auf uns eine Zeit zu, in der gibt es einen mindestens 3fachen Faktor lange Weile in der Zeit für die Wahrscheinlichkeit einer Mutation auf der Nordhalbkugel, die uns die Socken auszieht. So kann das Virus dann bald nordische Namen tragen wie Siegfried, Brunhilde, Hagen… und wird nicht untergehen wie diese Bande gegen die Ungarn.
Desweiteren trainieren wir das Virus außerhalb des Labors, mit Geimpften klar zu kommen. Herausgekommen ist in dem Trainingsprogramm: Es geht nicht unter. Nicht einmal die Viruslast lässt nach. Die Viruslast bleibt bei Geimpften und Ungeimpften gleich.
Ich würde sagen, wir haben nicht nur in Afghanistan eine empfindliche Niederlage erlitten, sondern auch gegenüber dem Virus.
Die vorgetragene Naivität ist jedenfalls allerorten an den Schaltstellen grenzenlos und zynisch, gepaart mit einer soliden Dummheit, die sich für den ganzen Zeitraum einer Kulturepoche nicht mehr abbauen lässt.
In der Schule gab es in dieser Woche in der Klasse gerade einen Corona Fall. Die Hälfte der Klasse soll nun, laut Anordnung Gesundheitsamt, zu Hause bleiben, für 14 Tage.
Vielleicht wandelt sich das Virus zum Guten wie die Taliban und die Welt wird eine schöne neue Welt. Wir trainieren es ja.
Müssen, Sollen wird uns begleiten und deren eher männlicher Kompagnon, die Dummheit, die keine Grenzen kennt.