Die Geschichtsschreibung in Deutschland wird dem Narrativ der USA folgen und nicht dem deutschen Zynismus in Form einer Provinzposse.

Die Politikverweigerung der SPD in der Außenpolitik gegenüber Russland ist schiere Realitätsverweigerung von Provinzpolitikern.

Deutschland weiß, es selbst ist ein Rohstoff armes Land. Diese einseitige Abhängigkeit Deutschlands von fossilen Energieträgern aus Russland führte bereits zu eben diesem Phänomen der Blindheit gegenüber der Realität, also zu eben dieser Realitätsverweigerung in der offiziellen Politik des Landes.

Eine gute Politik würde das Phänomen 1 Abhängigkeit in Verbindung mit Phänomen 2 Blindheit in Selbstreflexion, spätestens nach so vielen guten Hinweisen kollegialer westlicher Nachbarn als innerdeutsches Symptom unter zu Hilfenahme historischer Einsicht erkennen. Echte Politik, in Schlussfolgerung und Konsequenz, wäre mit der strategischen Maxime versehen, mit diesem Manko der Rohstoffknappheit souverän umzugehen und mit diesem Rohstoffmanko im positiven Sinne strikt und vorsorgend umzugehen, also ein Multi-Channel-Verfahren in der Zulieferung zu generieren, also mit dem Einsatz des Mittels der Diversität und Systeme, welcher Couleur auch immer.

Hierfür müsste man aber zunächst einen unvoreingenommenen Blick auf die Realität haben, unbeschönigt und unter Einbezug des Falls der Fälle. Die Realisation des Ergebnisses dieses Blicks kann man nicht vorfinden und daher auch nicht feststellen. Es gab diesen politischen Blick in den letzten 30 Jahren anscheinend nicht. Dieser Blick fehlt, stattdessen kommt die als SPD Tradition vorgetragene Realitätsverweigerung als notorisch vorgetragene Haltung. Helmut Schmidt hatte diese allerdings nicht sich eigen gemacht und würde dies heute auch wieder nicht tun.

Die Aussage, eine neue kontinentale Erdgasröhre, die Rohstoffe von einem akut kriegstreibenden Nachbarn mit einem anderen von eben diesem angegriffenen Nachbarn zu uns als Nutznießern führt und schlichtweg die Aufgabe hat, eben ausgerechnet dieses, von diesem kriegstreibenden Land als Lieferant teilbesetzten Land geografisch zu umgehen, sei eine rein ökonomische Angelegenheit ist nicht nur ahistorisch, sondern reinster Zynismus gegenüber dem aktuellen Kriegsopfer, also Mittäterschaft und schuldhaft, nicht nur verantwortungslos. Es lädt den Kriegsführenden zu weiteren aggressiven Handlungen ein.

Es geht hier auch nicht mehr allein um Narrative oder Deutungshoheiten. Die scheinheilige politische Non-Politik der SPD in Sachen Geopolitik wird im sich womöglich gerade erweiternden Kriegsfall eines sich weiter verschärfenden Überfalls der Russen auf die Ukraine echte Schuld und kein Gerede, ein weiteres Kollektivversagen Deutschlands bedeuten.

Gefährlicher Weise kommt dieser Holzbock als Kanzler nicht in der Realität an. Man muss ihm die charakterliche Eignung leider bereits absprechen. Das erschreckt in einer multikomplexen Welt sehr für die nächsten Jahre, die gefährlich werden und neue und alte Konflikte aufrufen werden, alles unter dem Szenario, dass die imperiale Macht Russland sich durch ein neu zu schaffendes Imperium zu definieren sucht.

Olaf Scholz versteht es nicht, wo er mit welcher Aufgabe sich befindet. Er ist nicht mehr der zweite Mann und Finanzminister, sondern Kanzler.

Es geht hier wirklich um Werte, Humanität, um das Konzept Abendland und Westen, nicht um Finanzen im verengten Sinne einer staatlichen oder privatwirtschaftlichen Ökonomie.

Diese Werte als eine gelebte Gemeinschaft sind beim Erdgas in der Deutschen Politik leider zu 100% verschwunden.

Ob sie bei den Deutschen generell in der Politik schon einmal da waren oder immer nur Schauermärchen eines eigentlich in der ausschlaggebenden Mehrheit amoralischen Volks, kann man und muss man, aufgrund dessen, was sich jetzt als politische Verweigerung der Deutschen herausstellt, auch gern bezweifeln, sicherlich.

Jedenfalls sind die deplatzierten Äußerungen der Deutschen im Bereich Europapolitik in Hinsicht auf Ukraine und Russland so schwerwiegend und fundamental falsch, dass Europa und die Weltpolitik insgesamt aufgrund dieses Versagens im abgefragten Niveau der Verantwortung und Verantwortlichkeit damit mindestens ein kontinentales Problem ersten Ranges hat.

Solches sollte Deutschland nach solch einer Nahhistorie des vergangenen Jahrhunderts und wieder und immer noch mit so vielen Ministerialbeamten eigentlich vermieden haben können.

Manchmal geht es nicht anders: Wenn Deutschland, eingestuft als Gewicht und potentielle Krankheit Europas, weiterhin klinisch und politisch im Symptom damit in Kriegsdingen möglichst unauffällig bleiben will, dann muss man wenigstens zwischendurch Format zeigen und sich nicht im Schlafwagen bewegen und sich auf die Seite der Opfer stellen und nicht bei den Tätern faktisch sich einreihen und diese praktisch unterstützen und für die Opfer Sonntags nur warme Worte haben und diese biedermännisch nicht immer wiederholen, dabei einflechten, auch das Opfer habe Korruption, mal die Bordsteinkante nicht gefegt und solle selber klarkommen, wenn es militärisch besetzt teils schon ist und weitere Okkupation droht. Wie kann sich Deutschland mit einem Exkanzler Schröder und Jens Spahn noch als Anti-Korruptionsapostel geben? Zum Charakter des Biedermanns gehört der Charakter des Brandstifters. Genau das letztere ist die deutsche Rolle in der Europapolitik gegenüber der Ukraine im Kriegskonflikt mit Russland.

Die Realitätsvorstellung der SPD leitet völlig fehl. Das passiert, wenn offenen Auges über all zu lange Zeit aus Naivität, Korruption  und falschem Respekt Zynismus hervorblüht. Allzu Viele machen aus Bequemlichkeit, wieder einmal, auch die Redakteure in der Presse, die, so scheint es, sich die Lorbeeren der Lügenpresse immer neu verdienen wollen.

Die Geschichtsschreibung in Deutschland wird übrigens in diesem Jahrhundert noch gewiss dem Narrativ der USA folgen und nicht dem deutschen Zynismus in Form einer Provinzposse, falls es Deutschland, nach so einem politischen Kollabieren noch geben wird in Zukunft.