In Pankow gibt es noch einen Schlosspark. Verwaltet wird dieser nicht von den königlichen Herrschaften. Seit längerem hat auch der Staatsratsvorsitzende nicht unmittelbar mit der Baumpflege zu tun, weder als Nutznießer noch als Dirigist.
Zuständig zeigt sich das Grünflächenamt Pankow für die Baumpflege. Das Grünflächenamt nimmt das Naming seiner Amtsbezeichnung wortwörtlich. Bald haben wir im Park ausschließlich Rasen, wenn es so weiter geht.
Ähnlich wie bei der Besetzung der Krim laufen hier sonderbare Aktionen mit Spezialkräften. Herren mit teilweise akademisch-gewichtigen Gesichtsausdrücken laufen mit einem vorn, oberhalb des Bauchansatzes, vorgebundenen Laptop durch den Park. Das sieht so aus, als wenn ihnen der Laptop als Schlabberlätzchen umgebunden wurde, damit sie sich, überhaupt einmal, als technokratischen Nerd-Adepten lebensfremd und umständlich im Park bewegen können und ihrer Geheimmission auch hier folgen können. Sie versammeln sich dann unter einzelnen Bäumen, akademisch verklärt mit bedächtigen Mienen, die zwischen Laptop und Baum hin und her wechseln. Am nächsten Tag, beim nächsten Walking “in the Park”, ist der Baum oder die gesamte Baumgruppe totsicher verschwunden und zerlegt auf einem Hinterlader des Grünflächenamtes. Diesen kann man dann im Durchschnitt noch am nächsten Tag im Park, mit Rundumlicht und schwerem Gerät bewundern, weil die Hardware des Parks schwer wiegt und Umstände macht.
Jedenfalls im Ergebnis, die Plattenbauten, die den Park nach Norden hin säumen, bekommen wieder ein markantes Gesicht, wenn man sich im ehemaligen Park bewegt. So offensichtlich mickrig muss es, was ein Park werden sollte, auch zur SED Zeit von Walter Ulbricht vor sich hingemuckert haben.
Ob es an der Corona Zeit liegt, dass die Akademiker des Grünflächenamtes nicht im Amt selbst sitzen wollen, man kann es vermuten.
Auch kann man den Gedanken nicht abwehren, die Grünen und die Linken haben für die Pflege des Baumbestandes den Etat erhöht, um dem propagandistischen Teil ihrer Politik genüge zu tun.
Es reicht schließlich nicht, dass aus den Automaten der BVG Hanftickets für den öffentlichen Nahverkehr herausflutschen und dafür eine ordentliche Stange Kampagnengeld ausgeschüttet wird, für diesen gelungenen Lausbubenstreich auf oberer Kommandoebene der Stadt während der Pandemiezeit. Nichts ist der Stadtregierung zu peinlich, um es nicht in aller Deutlichkeit auszuführen.
Kommen wir zurück zur Pflege, also die Baumpflege. Kommen wir auf das Alltägliche zurück, schließlich ist mein Walking alltäglich.
Die Pflege geht mittlerweile immer schneller fließend über in Totalitäres. Die Äste wurden vorher schon stets bis in die teils wohl allzumächtigen Kronen abgeschnitten, damit die Bäume den Menschen im Park nicht gefährlich werden. Optisch kam dabei ein Ästhetismus bei heraus, der paralympisch nur zu beobachten ist. Der Park in Pankow, um das Schloss herum, ist vom Eindruck her mittlerweile eindeutig: paralympisch, verstümmelt.
Politik und ihre Schlussendlichkeit müssen, da gebe ich den Herrschaften Recht, den Menschen und ihrer Allgemeinheit auch nahe gebracht werden, veranschaulicht, auch, wenn sie sonntags sich auf einer Grünfläche vergnügen wollen. Hierfür leistet die Krüppelparade der Verstümmelten Anwendung und Abbild, demokratische Objektivierung eines Amtsschimmels und der Expertokratie, stets bitte äußerst fern von Ästhetik und gemeinsam zu diskutierender Lebensqualität. Die Baumbestände werden links und grün digitalisiert. Die Welt ist flach (ein lesenswertes Buch von Thomas L. Friedman) danach und dumm aussehend, wie der Laptop, vor dem Bauch gebunden, extra, in seiner Tragevorrichtung, für den Ingenieur von heute in seiner an ihn angepassten Außenwelt.